Mit der Einbringung eines Gesetzentwurfs in Wisconsin wurden nun in allen US-Bundesstaaten Gesetze zum Recht auf Reparatur vorgeschlagen.
Seit elf Jahren kämpfen wir für das grundlegende Recht, alles reparieren zu dürfen, was wir besitzen – und immer mehr Befürworter, Tüftlerinnen, Landwirte, Studieerende und Abgeordnete haben sich uns in diesem Kampf angeschlossen. Heute hat diese Bewegung jeden Winkel des Landes erreicht. Volksvertreter in allen Bundesstaaten haben Gesetzesentwürfe eingereicht, die den Zugang zu den Ersatzteilen, Werkzeugen und Dokumentationen fordern, die wir für Reparaturen benötigen. Allein in diesem Jahr sind entsprechende Gesetzgebungsverfahren in 24 Bundesstaaten aktiv.

Jeder fünfte Mensch in den USA ist durch Gesetze zum Recht auf Reparatur geschützt
Einige dieser Gesetze wurden bereits verabschiedet: Fünf Staaten(New York, Kalifornien, Minnesota, Oregon und Colorado) haben Gesetze zum Recht auf Reparatur von Elektronikgeräten beschlossen. Jeder fünfte Mensch in den USA lebt in einem Staat, der das Recht auf Reparatur eingeführt hat – und die übrigen Staaten arbeiten intensiv daran, den Wettbewerb im Reparatursektor wiederherzustellen.
„Hier, dort und überall – die Menschen wollen einfach nur ihre Sachen reparieren können“, sagt Nathan Proctor, Leiter der Kampagne für das Recht auf Reparatur bei PIRG. „Die Bevölkerung in den USA hat die Nase voll davon, wie Hersteller von Toastern bis hin zu Traktoren Reparaturen erschweren oder blockieren, und die Abgeordneten nehmen diese Frustration wahr und handeln entsprechend.“

Elf Jahre Engagement von iFixit
Von Anfang an haben wir uns an vorderster Front für das Recht auf Reparatur eingesetzt. Wir haben bei der Entwicklung des ersten Elektronik-Gesetzentwurfs mitgewirkt, der 2014 in South Dakota eingebracht wurde, und dafür ausgesagt. Seitdem arbeiten wir eng mit unseren US-amerikanischen Partnern Repair.org und PIRG zusammen, um die Gesetzgebung voranzubringen.
„Jetzt, da Wisconsin seinen ersten Gesetzentwurf zum Recht auf Reparatur eingereicht hat, haben wir es geschafft: In allen 50 Bundesstaaten wurden entsprechende Entwürfe eingebracht. Auf unserer Gesetzgebungskarte gibt es keine Lücken mehr“, sagt Gay Gordon-Byrne, Geschäftsführerin von Repair.org. „Das beweist, dass das Recht auf Reparatur überall gebraucht wird – und wir sind auf dem besten Weg, das zu erreichen.“
Als wir uns zum ersten Mal für das Recht auf Reparatur engagierten, schien es ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Die Hersteller erklärten den Gesetzgebenden, dass es kein Problem gäbe – also brachten wir Reparaturfachleute mit, führten Umfragen durch und teilten unser Fachwissen über Reparierbarkeit, um zu beweisen, dass Geräte tatsächlich immer schwieriger zu reparieren werden. Die Hersteller erklärten den Abgeordneten, dass die Weitergabe von Reparaturinformationen es ihnen unmöglich machen würde, ihre Geschäftsgeheimnisse zu schützen, und für die Kundschaft gefährlich wäre – also zogen wir Experten und Expertinnen hinzu, teilten Daten und bewiesen, dass Reparaturinformationen nicht geschützt sind und der Austausch von Akkus nicht gefährlich ist.
Mit der Zeit schlossen sich immer mehr Abgeordnete dem Kampf an. Die Botschaft ist einfach: Wenn du es gekauft hast, solltest du es auch reparieren können. Und schließlich begannen Unternehmen, mit uns statt gegen uns zu arbeiten. Heute ist Google einer der größten Befürworter des Rechts auf Reparatur in den USA, und sogar Apple hat sich für einige Gesetze stark gemacht.
„Dies ist mehr als nur ein gesetzgeberischer Meilenstein – es ist ein Wendepunkt. Wir haben uns von einer Handvoll leidenschaftlicher Befürworter zu einer landesweiten Bewegung für Reparaturautonomie entwickelt“, sagt Kyle Wiens, CEO von iFixit. „Die Menschen haben genug von Wegwerfprodukten und gesperrten Geräten. Reparieren ist die Zukunft, und dieser Moment beweist es.“

Unser Kampf ist noch nicht vorbei
In allen 50 Staaten Gesetzesentwürfe eingebracht zu haben, ist ein gewaltiger Meilenstein. Das bedeutet mehr Druck auf die Gesetzgeber, mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Hersteller und mehr Möglichkeiten für uns alle, reparaturfreundliche Produkte einzufordern. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Wir werden uns weiterhin für strengere Gesetze, bessere Standards und eine Zukunft einsetzen, in der Reparaturautonomie eine Selbstverständlichkeit und kein Privileg ist.
Danke, dass du Teil dieser Reise bist. Gemeinsam werden wir weiterhin für eine Welt arbeiten, in der jeder das Recht hat, selbst zu entscheiden, wie und wann er seine Geräte repariert.
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